Die Bildungswerke der Katholische und Evangelische Kirche feierten unter den Titeln „Himmlisches Gebimmel“ in der Stadtpfarrkirche und „Hört Ihr Leut und laßt Euch sagen“ in der Bürgerspitalkirche die Lange Nacht der Kirchen. In guter ökumenischer Tradition waren beide Programme interessant, spannend und abwechslungsreich.
Der Auftakt des Programms war das Präludium von Anton Bruckner gespielt von Sophie Heim, prima la musica Preisträgerin, auf der Orgel von Josef Mertin. Die Nachtwächterin Gudrun Huemer erzählte über die Bürgerspitalkirche von den Protestanten im Mittelalter und die Beziehung der Nachtwächter zu dieser Zeit. Da das Gehalt der Wächter nicht sehr groß war erhielten sie im Bürgerspital als Zubrot eine Suppe und dies auch noch in der Pension. Es war die Kirche der Messer, wie im Kirchenfenster abgebildet, zeigt sie die gestiftete goldene Monstranz. Die heute noch bei der Fronleichnams - Prozession Verwendung findet. Herr Günther Haberfellner berichtete über die Orgel und ihren nicht gelungene Renovierungen. Prof. Mertin erklärte die Orgel 1977 als nicht spielbar. Zwischen den Erzählungen spielte jedoch, auf dieser Orgel Frau Sophie Heim wunderbar, Stücke von Leon Bölmann.
Im Anschluss begaben sich die Besucher in die Stadtpfarrkirche zum „Himmlischen Gebimmel“. Franz Reithner, Glockenreferent der Diözese hielt einen Vortrag über Kirchenglocken. Alle Feste der Kirche und besondere Ereignisse des Lebens werden mit dem Klang der Glocken den Gläubigen angezeigt. In China hatte man schon 3000 v. Chr. Glocken. MCC (1200) steht auf der Glocke im St. Martin am Ybbsfelde und sie wird nur mehr selten von Hand aus geläutet. Franz Reithner brachte eine Glocke mit, an Hand dieser er uns die Tonvarianten erklärte. Weiters erfuhren wir etwas über die Form der Glocke, warum Größe und Gewicht eine Rolle spielt und auch über die Klangfolge eines Geläutes. Der wunderschöne Klang der Glocken der Stadtpfarrkirche wurde mittels eines Videos in die Kirche geholt. Man kann es sich auf der Pfarrhomepage anhören. Zum Abschluss gab es noch ein musikalisches Abendgebet mit Franz Reithner an der Orgel. Es war ein sehr schöner, gelungener Abend.